Die 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade

Spuren der Vergangenheit:

„Die 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade –
ein mobiles Konzentrationslager im Nazi-Kriegseinsatz“

Die unselige Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland war auch geprägt durch das
menschenverachtende Nazi-Programm der „Vernichtung durch Arbeit“, dem nach dem
Überfall auf die europäischen Nachbarländer Millionen von ausländischen Zwangsarbei-
tern, vor allem aber auch die Häftlinge in den Konzentrationslagern ausgeliefert waren.
Wenig hingegen ist darüber bekannt, dass im Machtbereich der Nazis zum Ende des Zwei-
ten Weltkriegs auch mobile Häftlingskommandos gezielt zur Beseitigung von alliierten
Bombenschäden eingesetzt worden sind.

Diesmal wird über neuere Forschungsergebnisse zu einem solchen mobilen „Konzentra-
tionslager auf Rädern“ berichtet, der so genannten 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade. Die-
ses Kommando wurde am 24.12.1944 im KZ Sachsenhausen aufgestellt und bestand aus
504 Häftlingen mit ihren SS-Bewachern. Es wurde zuerst in Kamp am Rhein und danach
in Bad Kreuznach stationiert, und anschließend über Mainz und Frankfurt am Main nach
Bad Nauheim verlegt. Hier wurde sie am Güterbahnhof Friedberg eingesetzt. Diese 12.
SS-Eisenbahn-Baubrigade kam dann im März 1945 auch noch nach Gießen und Großen-
Buseck, um auch dort die im Kriegsverlauf durch alliierte Bombenangriffe massiv zerstör-
ten Schienenanlagen wieder notdürftig zu reparieren. Danach wurde sie weiter nach Dres-
den und Pilsen verlegt, bevor sie kurz vor dem Kriegsende dann endgültig im Außenlager
Ebensee des KZ Mauthausen aufgelöst wurde.

Die 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade war ein gefährliches, mörderisches KZ-Kommando und
hinterließ an vielen ihrer Stationierungs- und Einsatzorte auch eine verräterische Blutspur
in Form von Gräbern von Häftlingen, die mangels ausreichender Ernährung an Entkräf-
tung starben, von der SS ermordet worden sind oder durch alliierte Bombenabwürfe auf
ihre wechselnden Arbeitsplätze getötet wurden.

Freitag, 21. Februar 2025, 19.00 – 21.15 Uhr,
in der Volkshochschule Bad Homburg, Elisabethenstraße 4-8, Seminarraum E1.

Referent: Bernd Vorlaeufer-Germer, Regionalhistoriker aus Bad Homburg v. d. Höhe.

Dieser Vortrag ist gebührenfrei.

Anmeldung bei der vhs in Bad Homburg v. d. Höhe, Telefon: 06172 / 230 06, Telefax: 06172 / 230 09, e-mail: info@vhs-badhomburg.de.

Veranstalter: „Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus“, gefördert von „Arbeit und Leben
Hessen“, in Zusammenarbeit mit den beiden Volkshochschulen in Bad Homburg v. d. Höhe
und Oberursel/Ts.

Februar 21, 2025