Der „Hasselborner Tunnel“ im Zweiten Weltkrieg

Der „Hasselborner Tunnel“ liegt ganz im Norden des Hochtaunuskreises, zwischen Grävenwiesbach und Hasselborn, heute ein Ortsteil von Waldsolms im Lahn-Dill-Kreis. Der über 1.300 m lange Eisenbahntunnel wurde zwischen 1910 und 1912 gebaut. Er erfüllte seit Betriebsbeginn eine wichtige verkehrspolitische Funktion als Bindeglied zwischen dem Altkreis Usingen und dem Rhein-Main-Gebiet sowie dem mittelhessischen Raum mit Wetzlar und Gießen.

Mit dem Bau des „Führerhauptquartiers Adlerhorst“ 1939 in Ziegenberg-Wiesental im benachbarten Wetteraukreis änderte sich das schlagartig: Er wurde ausersehen als ein „Führertunnel“ zur bombensicheren Unterstellung von Hitlers Sonderzug, wenn dieser sich anlässlich des anstehenden Westfeldzugs in seinem „Führerhauptquartier Adlerhorst“ aufhalten sollte. Mit der späteren Vorbereitung der „Operation Seelöwe“ entstand am anderen Ende des Tunnels, in Hasselborn, im Juni 1940 ein Luftwaffenhauptquartier von Göring und der Tunnel wurde erstmals zeitweise gesperrt.

Nach dem massiven alliierten Bombenkrieg (ab Herbst 1943 besonders auch gegen Industrieanlagen in Frankfurt am Main) sollte die kriegswichtige Rüstungsproduktion unter die Erde verlagert werden. Teile der VDM Luftfahrtwerke in Frankfurt-Heddernheim kamen so in und an den „Hasselborner Tunnel“, wo jetzt die wichtigste Produktionsstätte von Propellern für deutsche Jagdflugzeuge am Ende des Krieges entstand. Und der Tunnel wurde zum zweiten Mal komplett gesperrt. Für die Verlagerung wurden besonders auch die Gefangenen des Außenkommandos Hundstadt (heute ein Ortsteil von Grävenwiesbach) des Arbeits-„Erziehungs“-Lagers Frankfurt-Heddernheim eingesetzt, mit 150-300 Gestapo-Häftlingen seinem größtem Außenlager.

Darüber soll berichtet werden am

Freitag, 13. September 2024, 18.45 – 21.00 Uhr,

in der Mensa der „Wiesbachschule“ in Grävenwiesbach, Mönchweg 4.

Referent: Bernd Vorlaeufer-Germer, Regionalhistoriker aus Bad Homburg v. d. Höhe.

Dieser Vortrag ist gebührenfrei. – Anmeldung bei der vhs in Bad Homburg v. d. Höhe, Telefon: 06172 / 230 06, Telefax: 06172 / 230 09, e-mail: info@vhs-badhomburg.de.

Veranstalter: „Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus“, gefördert von „Arbeit und Leben Hessen“, in Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen Bad Homburg und Hochtaunus.

September 13, 2024