„Fremde“ als Verbrecher

Zur Kriminalisierung von Polen, Juden, „Zigeunern“, Muslimen u.a. in Deutschland (vom 19. Jh. bis zur Gegenwart)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

Um Voranmeldung wird gebeten.

Das Bild vom kriminellen Fremden ist heute in vielfältiger Weise präsent: beispielsweise in tief verwurzelten Vorstellungen von „Zigeunern“ als Gewohnheitsverbrechern oder in Witzen über polnische Autodiebe. Die in Deutschland seit Jahrzehnten geführte Diskussion über „Ausländerkriminalität“ hat sich zudem in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Zuwanderung von Asylsuchenden vor allem auf vermeintlich kriminelle (muslimische) „Flüchtlinge“ konzentriert.

Wie ist aber die epochen- und staatenübergreifende Zuschreibung von Kriminalität auf „Fremde“ zu erklären? Um diese Frage zu beantworten, werden in dem Vortrag Beispiele für die Kriminalisierung von Minderheiten in Deutschland (und darüber hinaus) seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart analysiert.

Volker Zimmermann befasst sich als apl. Professor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Collegium Carolinum in München mit der Geschichte von Deutschen, Tschechen und Polen sowie ihren Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Zurzeit arbeitet er an dem Projekt „Die Verbrechen der Anderen. Ethnische Diversität und Kriminalitätsdiskurse im Deutschen Kaiserreich und in der Habsburgermonarchie“.

Prof. Dr. Volker Zimmermann

Mittwoch, 30.09.2020, 19:30–21:00 Uhr

Bad Homburg, Volkshochschule

1 Termin – entgeltfrei

September 30, 2020