„Muna“ und KZ-Außenlager Hundstadt
Nach der Machtübertragung an die Nazis 1933 hat das NS-Regime zur Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges verstärkt aufgerüstet. Der Grundstein dafür wurde im Vierjahresplan 1936 bis
1940 gelegt. Ziel war neben der Herstellung synthetischer Rohstoffe (Benzin und Gummi) unter anderem auch der Aufbau einer flexiblen und leistungsstarken Sprengstoffindustrie.
Zur Tarnung wurden viele neue Rüstungsstandorte in Waldgebieten eingerichtet. So wurden
von den drei Teilstreitkräften der Wehrmacht (Heer, Marine und Luftwaffe) ab 1936 dezentral
im gesamten Reichsgebiet auch insgesamt 370 Munitionsanstalten aufgebaut und betrieben.
Diese staatlichen Einrichtungen hatten die Aufgabe, die bereits fertiggestellte oder angelieferte
Munition bis zur Abgabe an die Truppe aufzubewahren und zu verwalten. Dazu sollten auch
die dort durchgeführten Munitionsarbeiten mit scharfen und unscharfen Munitionsteilen, Werkstoffen, Munitions- und Betriebsgeräten dienen.
Die Teilnehmer/innen der Exkursion werden an Ort und Stelle über die damalige „HeeresNeben-Munitionsanstalt Wilhelmsdorf“ informiert, heute als „Muna“ Hundstadt bekannt. – Darüber hinaus erwartet die Wanderer ein weiterer Bericht über das Zwangsarbeiterlager „Waldfrieden“ in der Nähe. Sie erhalten aber auch noch Informationen über das ehemalige Lager
„Bemelberg“ des Reichsarbeitsdienstes in Hundstadt, das nachfolgende Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend und das anschließend dort auch noch eingerichtete KZ-Außenlager des
„Arbeitserziehungslagers“ Frankfurt-Heddernheim. – Nach 1945 wurden hier, im Lager „Waldfrieden“ und in der „Muna“ Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Sudetenland und dem Osten
untergebracht.
Der Referent wird auch wieder neuere Forschungsergebnisse zu diesen Themen vorlegen.
Samstag, 3. Juli 2021, Beginn: 14.00 Uhr.
Treffpunkt ist der Bahnhof Wilhelmsdorf der Taunusbahn. Rückkehr ggf. dorthin nach ca. 2 ½
Stunden. – Bitte an passende Kleidung denken (feste Schuhe anziehen, bei schlechtem Wetter ggf. auch Gummistiefel).
Die Exkursionsleitung hat der Bad Homburger Regionalhistoriker Bernd Vorlaeufer-Germer.
Die Teilnahme an dieser Exkursion ist gebührenfrei.
Anmeldung bei der VHS in Bad Homburg, Telefon: 06172 / 230 06, Telefax: 06172 / 230 09, e-mail: info@vhs-badhomburg.de; Internet: http://www.vhs-badhomburg.de/.
Veranstalter: „Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus“ zusammen mit den Volkshochschulen Bad Homburg und Hochtaunus.