Die Deutschen und der Nahe Osten – Das Kaiserreich und der Orient
Der Nahe Osten steht als Krisenregion und enger Nachbar Europas im Fokus unserer Aufmerksamkeit; weniger bekannt ist allerdings die verschlungene Geschichte, die Deutschland immer wieder mit der Region zwischen Mittelmeer und Persischem Golf verbunden hat. Vor allem im Herrschaftszeitraum Kaiser Wilhelms II zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg war der Orient Ziel deutscher Sehnsüchte und Interessen. Dafür steht etwa die „Bagdadbahn“, aber auch Kara Ben Nemsi, einer der Helden Karl Mays. Der „Orient“ diente in Deutschland immer wieder als Projektionsfläche und Imaginationsraum, nicht zuletzt für imperiale Träumereien. Die Realität des Nahen Ostens wurde dabei in der Regel ausgeblendet. Der Vortrag wirft dabei auf so interessante wie oft ganz vergessene Episoden einen Blick: Die ersten Zionisten kamen aus Schwaben und erwarteten das Ende der Welt; Kaiser Wilhelm setzte in Jerusalem bis heute markante architektonische Akzente; wir kennen „Lawrence von Arabien“ – aber es gab auch einen deutschen Lawrence; und war der moderne Jihad eine deutsche Erfindung?
Donnerstag, 14. Juli 2022, 19:00–21:00 Uhr in der Stadthalle Kronberg
Veranstalter: „Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus, gefördert von Arbeit und Leben Hessen“ in Zusammenarbeit mit der vhs Hochtaunus sowie der vhs Bad Homburg.